Tierarztpraxis Dr. Becht

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Dr. Becht im Fernsehen

 

 

Dieser Beitrag wurde am 19.02.2008 im ZDF in dem Magazin Volle Kanne gesendet.

 

Wenn die Pumpe schlapp macht

Herzinsuffizienz beim Hund

Bei einer Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Aufgrund der mangelnden Durchblutung wird der gesamte Organismus nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Es kommt zu einer Verengung der Blutgefäße. In der Folge können Bluthochdruck und Flüssigkeitsansammlungen, vor allem in der Lunge, auftreten.

 

 

Der Golden Retriever wird auf Herzinsuffizienz untersucht.

19.02.2008 [Archiv]

Die häufigste Ursache für eine Herzinsuffizienz ist ein altersbedingter Herzklappendefekt. Die Klappe schließt nicht mehr vollständig. Dadurch kann bei jedem Herzschlag Blut in die Gefäße und Organe zurückfließen. Das Herz versucht, die Durchblutung durch eine erhöhte Schlagfrequenz und eine Vergrößerung des Organs auf dem normalen Level zu halten. Neben solchen erworbenen Ursachen können auch angeborene Veränderungen des Herzens oder der herznahen Gefäße zu einer Herzinsuffizienz führen.

 

Symptome:

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Diagnose

Die Beschreibung der Symptome gibt dem Arzt erste Hinweise. Häufig fallen bei der Untersuchung blasse Schleimhäute, gestaute Venen oder ein aufgrund von Flüssigkeitsansammlungen dicker Bauch auf. Beim Abhören des Brustraumes sind Nebengeräusche wahrnehmbar. Des Weiteren werden Abgesetztheit, Frequenz, Intensität und Rhythmus der Herzschläge beurteilt. Anhand eines Röntgenbildes lässt sich eine Vergrößerung des Herzens nachweisen. Weitere Untersuchungen sind Herzultraschall und EKG

 

 

 

ZDF
Mit einem EKG lässt sich die Herzfunktion überprüfen.

 

Medikamente für mehr Lebensqualität

Eine Heilung der Herzinsuffizienz ist nicht möglich. Mit einer konsequenten Therapie können aber die Symptome gelindert und die Lebenserwartung und Lebensqualität des Tieres verbessert werden. Behandelt wird in erster Linie medikamentös mit ACE-Hemmern. Diese Wirkstoffgruppe erweitert die Gefäße und bewirkt so eine Blutdrucksenkung. Bei frühzeitiger Anwendung können damit auch Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge verhindert werden. Das Herz wird entlastet und die Leistungsfähigkeit des Hundes steigt wieder. In der Regel wirken ACE-Hemmer schnell und werden sehr gut vertragen. Sie müssen allerdings konsequent täglich und bis ans Lebensende eingenommen werden.

 

Falls erforderlich kann der Tierarzt zusätzlich entwässernde Medikamente, sogenannte Diuretika, verordnen, um den Flüssigkeitsansammlungen entgegenzuwirken. In fortgeschrittenen Fällen kann die Gabe von Herzglykosiden notwendig werden, um die Schlagkraft des Herzens und somit die Pumpleistung zu erhöhen. Der Besitzer sollte darauf achten, dass sich sein Hund nur der Erkrankung entsprechend bewegt; eine Überlastung ist unbedingt zu vermeiden. Außerdem sollte auf eine natriumarme Diät umgestellt werden. Das Gewicht sollte im Normalbereich liegen, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten.

 

 

Der Brustraum wird auf Nebengeräusche abgehört

Das Tier wirkt müde und schlapp. Außerdem kann es zu Appetitlosigkeit und damit verbunden zum Gewichtsverlust kommen. Die Belastbarkeit des Tieres nimmt immer mehr ab. Schließlich zeigen sich schon nach kurzen Spaziergängen Ermüdungserscheinungen und Atemnot. Typisch ist auch ein Husten bei Freude, Aufregung und Belastung. Im fortgeschrittenen Stadium treten die Beschwerden auch in Ruhe auf. In besonders schweren Fällen kann der Sauerstoffmangel im Gehirn zu Ohnmachtsanfällen führen.
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